Albanien    - Mai 2019

12.6. -  15.6.        Das Vermoshtal - Lepushe - Vermosh

Die spektakuläre Serpentinenstrecke ins Vermoshtal stellen wir uns ungeteert vor, wie wild muss diese Route einmal gewesen sein. Das Schöne jetzt ist, dass man recht schnell voran kommt, es gibt kaum Verkehr, immer mal finden wir eine Möglichkeit zum Halten , vor allem beim verglasten Blick auf die Serpentinen, wo aber der  Superblick sich einige Meter links davon befindet. Wir halten im Örtchen Tamara, trinken leckeren starken Kaffee, von dem ich nachts nicht schlafen kann und machen einen Abstecher ins höchstgelegenste Örtchen Albaniens, Lepushe. Hier auf dem Camping (1330m) hat man einen herrlichen Rundumblick in die Berge, bekommt ein wenig Familienleben mit, zumal am Donnerstag kirchlicher Feiertag ist. (Dieser Donnerstag bildet den Abschluss von 13 Donnerstag, an denen eines Heiligen gedacht wird). Es wird gebacken, gekocht, Tiere geschlachtet und die Frauen sind festlich gekleidet, ziehen sich dann aber doch bald um, denn sie machen die Arbeit. Wir wandern, den Berg hoch, durch Buchenwald, und landen auf einer wunderschönen Alm. Ein Lüftchen weht und so kann man diesen wolkenlosen Tag geniessen.

In Vermosh herrscht Aufbruchstimmung, sie merken, dass der Tourismus an ihnen vorbeigeht, also soll der Zentrumsplatz gestaltet werden... ob das was bringt? Wir sitzen gerne im Cafe, probieren die verschiedenen Käse, besichtigen die riesige Kirche, die mal für 2000 Leute gebaut wurde, heute kommen 40 Personen zum Gottesdienst. Auf dem neuen Camping (Guesthouse MITAJ Camping) werden wir beflissen verwöhnt, zum Abendessen gibt es Fisch, wir erfahren ein wenig vom kargen Leben hier ohne Geld, nur die Touristen bringen ein wenig. Ansonsten lebt die Drei-Generationenfamilie vom Acker und ihren Tieren.

Hier beenden wir nun auch unsere Reise durch Albanien,nach 2000km, die Sonne scheint warm vom wolkenlosen Himmel und so warm ist uns auch ums Herz. Wir lieben dieses Land, die schöne Natur, die freundlichen Menschen. Ich weiss aber auch, daß es dies mal wieder eine Momentaufnahme war, so schnell wird es Veränderungen geben, sei es durch den Strassenbau oder durch das Puschen des Tourismus im Hotelwesen, der Bautätigkeit, der  viel Ursprüngliches weicht.

Wir sind für diese Wochen sehr dankbar "shum faleminderit" und  Mirupafshim! 

9. - 11. 6. Traumziel Theth

 Wie schön ist es in Theth!!  wir haben den einfachen Campingplatz "Kroni" am Einstieg der Südroutenpiste gewählt, hier stehen wir lange in der Sonne, bis die Bergschatten auf die Wiese fallen. Wir erholen uns von der Sonntagstour mit Gegenverkehr von 15 Reisebussen ( Kleinbusse), das hiess jeweils halten , zirkeln, rückwärts fahren auf dieser schmalen, rumpeligen Steinstrecke.  Bergauf sind wir fast die einzigen Touristen. Und dann bekommen wir sehr nette "Nachbarn" mit drei zauberhaften Kindern, die wir zwei Tage geniessen dürfen, gemeinsam frühstücken, spielen und am Feuer Stockbrot backen.

Wir unternehmen endlich mal wieder eine Wanderung. Wir spüren, wie untrainiert wir sind dazu noch recht pralle Sonne, wir kraxeln am Wasserfall hoch und geniessen unser Picnic  bei einer speziellen Gartenbar ( s. Fotos). Noch einen Tag weiter hier oben bleiben, ist die Frage. Der Blick in die Wetterapp gibt die Antwort: schwere Gewitter sind  in den nächsten Tagen erwartet, also fahren wir am Dienstagmittag runter ....und staunen, wieviele Touristen heute hochfahren, das heisst wieder sehr oft Ausweichstellen suchen, rückwärts fahren. Wir geniessen noch einmal die Ausblicke auf das Bogetal und dann die Fahrt durch endlose Kräuterfelder - Maggikraut, Lavendel, u.a. Zum Abend landen wir am Lake of Shkodar, bei gleichnamigem Camping -  und ich habe den totalen Kulturschock, so viele Camper, Zelter, braungebrutzelte Badegäste, die Schönheit des Platzes kann ich kaum geniessen, ein Gewitter zieht abends in der Ferne vorbei, ein paar Regentropfen geben etwas Abkühlung, es ist sehr warm, im Camper noch 29°.

7./8. 6.  Shkodra - Steinbogenbrücke "Ura e Mesit" - Prekal

Nur 8km von Shkodra aus, kommt man nach Mes zu einer phantastischen 15 bogigen Steinbrücke, sie hat es mir angetan und dazu endlich dieser Sommerhimmel, auch die Dorfjugend ist aus dem Häuschen und badet in den Flußgumpen und wagt manchen Sprung von den Felsen ( die Mädchen scheinen von diesem Vergnügen ausgeschlossen zu sein). Heute Abend wollen wir Abschied von unser Schweizer Freunden feiern, dazu muss ein tolles Plätzchen gefunden werden, 25km ist die schmale, sich schlängelnde Strasse noch geteert und führt oft  weit oberhalb des Flusses - 5km vor Prekal werden wir dann fündig, ein herrlicher gerader Gras-Schottenplatz, den wir uns morgens nur mit ein paar Kühen teilen müssen. Abends wird gegrillt und am Lagerfeuer "gefeiert"- morgens dann Abschied. Wir werden nach Theth, unsere Freunde nach Montenegro über Vermosch, aufbrechen. Die Südroute weiter nach Theth ist für uns mal wieder auf Grund  der Höhe unseres Zebras nicht möglich - aber auch sonst hätten wir diese Strecke gemieden. Wir begegnen einem Paar, wo er mit dem Fahrrad diese Tour( Karatgestein) nicht schaffte und per Nachtaktion von seiner Frau mit Hilfsauto zurückgeholt wurde, und ein Defenderfahrer, der nach 5 Stunden ziemlich fertig ist ( aber seine Augen strahlen), und von Motorradfahrern erzählt, die völlig fertig ihre Kisten schieben - die Strecke soll viel schlechter sein, als vor sechs Jahren. Wir fahren also die Nordroute, die moderater ist, aber für uns auch nicht ohne, nach dem Thorapass geht es auf einer Rüttel- Schüttelpiste schmal  durch Fels und Waldlandschaft gen Theth. Die Ausblicke auf die Berge sind dramatisch und in Theth sind wir bei strahlend blauem Himmel von einer phantastischen Bergwelt umgeben.

 

5./6. 6.    Shkodra und Komansee - ein Highlight

In Skhodra ist der Camping Lejgenda ein Muß, vor allem das Gartenrestaurant mit Backhaus, dem leckeren Fisch und Pizza, hat es uns angetan. Ich muss zugeben, das in letzten Tagen immer viel von essen die Rede ist, das ist schon ein Spiegel dessen, was wir erleben.  Meist ist es wirklich lecker und dann gibt es manchmal noch Steigerungen, so wie hier. Die Fahrt auf dem Komansee machen wir ohne die Autos, werden die zum Teil schlechte Strecke von einem Mercedes Kleinbus gefahren, geniessen so die Ausblicke auf den See, und haben ein spezielles Programm gebucht, ein neues Angebot: man fährt mit einem kleinen Boot zunächst auf dem See, dann nach ca der Hälfte biegen wir in einen Flussarm ab. Besonders spannend sind die Stromschnellen, dazu seichtes Wasser, das vom Kapitän viel fordert.  Wir landen bei  einem neuen, noch im Bau befindlichen "Hotel" ( Bee Eco)  - der Matratzentransport findet zufällig auch  heute in unserem  Boot mit statt. Wir kommen uns ein wenig wie Robinson, ausgesetzt auf einer Insel vor. Doch, und hier sind wir wieder beim Thema, das Essen, was schon lecker auf dem Ofenfeuer kocht, ist vorzüglich, vor allem auch der gegrillte Fisch - Forelle!  Ein gelungener Tag ( das Gesamtpaket 40€/Person können wir wärmstens bei gutem Wetter empfehlen) . Wir schauen immer die Wetterapp, damit wir solch Erlebnisse möglichst bei Sonnenschein erleben - gelungen!!  

4. Kruja  - Auf den Spuren Skanderbergs, dem albanischen Volkshelden

In einer knappen Stunde sind wir von Tirana in Kruja, auf unserem bekannten Campingplatz, den wir als Hühnerhof in Erinnerung hatten. Jetzt, nach dem Regen,  ein Matschplatz, zum Glück auch noch Grasplätze, doch wo sind die Hühner? - wir erfahren, dass der Marder vor ein paar Tagen 28 Hühner getötet hat. Ein stolzer Hahn und wenige Hennen haben überlebt. Der Empfang durch den Campingbesitzer A. Lama und Koch Machmet sind herzlich und auf deutsch, immerhin ist Arbed in der Schweiz aufgewachsen  und redet mit unseren Freunden gerne schwiezerdütsch. Die Pizza abends aus dem großen Steinbackofen ist lecker und der Rotwein sehr gut. Wir werden sogar in die Stadt gebracht (den Rückweg, 2km bergab, legen wir schnell zu Fuß zurück    - also mal wieder ein Campingplatz, den wir empfehlen können.)

Die Stadt zeigt sich sehr lebendig, auch albanische Touristen sind heute unterwegs, denn es ist Feiertag  (muslimisches Ende der Fastenzeit, Bajram) . Der Eintritt in die Museen ist heute gratis. Das Skanderberg Museum ist pompös gestaltet -  ist man einem  Volkshelden ja auch schuldig und dank englischer Erklärungen, können wir uns auch nochmals seiner Person und Geschichte Albaniens nähern, dazu monumentale Wandmalerei ... Der Spaziergang auf dem Burggelände mit Weitblick in die Landschaft wird durch Starkregen unterbrochen, so dass wir im Warteraum der Baktashis landen, auch spannend. Höhepunkt des Tages ist dann noch der Silberschmuckkauf, wir Frauen ergattern wirklich sehr hübsche Teile, die aus einem einzelnen Silberfaden gefertigt werden - sehr fein. 

 

1.-3. Juni    Camping Tirana - Stadtbesichtigung - Regenwetter

Heute am 3.Juni, ist Dauerregen angesagt - wir bleiben auf dem Camping Tirana und faulenzen, schreiben website und lesen, freuen uns auf besseres Wetter, das noch nicht in Sicht ist.

Camping Tirana ist der ideale Platz, um die Hauptstadt zu besichtigen. wir entschliessen uns zu viert den Taxidienst mit dem jungen netten Malvin mit kleiner Stadtrundfahrt in Anspruch zu nehmen(25€). Es ist Sonntag, so sind wir in 30min im Zentrum (angeblich dauert es montags 3Stunden). von einem Reiseführer bekommen wir den Tipp, die Stadt möglichst bis 16 Uhr zu verlassen, da wieder eine Demo angekündigt ist, gegen die Regierung - und tatsächlich, die heutigen Nachrichten und ein Video (Feuerwerk, Wasserwerfer, Verletzte) bestätigen, dass wir gut dran taten, uns zeitig abholen zu lassen. Ich lasse die Fotos von Tirana erzählen. Uns gefällt diese bunte moderne Stadt nach diesem Schnuppertag.

Wir wollen endlich mal grillen und bitten Malwin, ob er uns zu Grillfleisch verhelfen kann. Prompt telefoniert er, schlägt einen kleinen Umweg in ein Dorf ein, hier wuchs er auf, und hält vor einem unscheinbaren Haus - man erwartet uns schon und schnell sind ein paar Scheiben Kalbfleisch zu Steaks geklopft ( wir schauen uns nur ganz vorsichtig in diesem "Geschäft" um) - Hans grillt und geschmeckt hat es dann vorzüglich, ein herrlicher Campingplatzabend.

Nachts werden wir wach von starkem Regentropfen auf unser Dach .

29. - 31. 5.  Manchmal kommt es anders als man denkt

Eigentlich planen wir ja nicht, sondern schauen von Tag zu Tag - aber wir sind ja nicht alleine unterwegs, wenn  auch unsere Freunde gerade in Girokaster sind und nächster Treffpunkt das Cepe i Rodon am 31.Mai sein soll. 

Wir nehmen uns vor, die Strecke so einzuteilen, dass der 31.Mai möglichst frei von Fahrtzeit ist, um den Tag zu geniessen und zu feiern. Doch schon bald merken wir, dass die gewünschten Abstecher zur Ausgrabungsstätte Byllis und zum Kloster Ardenice viel mehr Zeit in Anspruch nehmen. Vor allem, weil die Wege dorthin, die wir wählen, oder die MapsMe vorschlägt, nur sehr langsam zu nehmen sind. Vom Umfang der Ausgrabungsstätte und vom Blick in die weite  Landschaft auf das Flussbett des Vjosa sind wir begeistert. Auch der Übernachtungsplatz ist sehr zu empfehlen (nur 6€ für alles). Unser Tipp für die Anfahrt: unbedingt von Fiere aus und nicht die Zufahrtsstrassen von Hekal oder Klos wählen, auch wenn es näher scheint.

Zum Kloster Armenice erwischt es uns dann nochmals heftiger: wir landen auf einem unwegsamen dichtbewachsenen holperigen Feldweg, der dann auch noch auf einem Abbruchplateau endet, nur wenig unterhalb finden wir einen neuen Weg und sind froh, als wir endlich beim Kloster landen. Dort werden wir von etlichen Bettlern in Empfang genommen , die  von unserer Freude, hier endlich angekommen zu sein profitieren. Von der riesigen, sehr gepflegten  Klosteranlage können wir nur die Basilika von innen besichtigen, wieder mal wunderschöne Freskenmalerei und Ikonen.

Wir schaffen es donnerstags nicht in die Nähe des Caps, hätten einen geraden ruhigen Platz bei der venezianischen Burg (Kalaja e BASHTOVES) nehmen können, dann lockt aber doch das Meer und wir fahren auf einem neu angelegten Sanddamm einige Kilometer bis auf den Strand. Müll, ein riesiger Schildkrötenpanzer einer Wasserart, eine lebendige Landschildkröte und ein tief orangefarbener Sonnenuntergang sind die Bilanz dieses Übernachtungsplatzes. Freitag morgens geht es zum Fotoshooting in die Burgruine. Dann noch 90km zum Cap, davon 40km Autobahn. Mittags erreichen wir unser Traumplätzchen, doch die Enttäuschung ist groß. So viele Gäste hatte ich doch nicht eingeladen, der Parkplatz ist voll, laute Musik erschallt- hier feiern die Abiturienten heute den Schulabschluss. Uns wird klar, dass das nichts mit romantischem Aufenthalt wird, auch darf man nicht mehr zur Capspitze fahren, und so bestellen wir unsere zwei Gäste ab und machen als neuen Treffpunkt den Camping Pa Emer,vor Durres ab. Der Strassenzustand auf dem Cap ist katastrophal, schmal, engkurvig und total zerfahren von schweren Baufahrzeugen. 

Zweimal entkommen wir knapp einem Unfall. Völlig entnervt erreichen wir gegen 16 Uhr den Camping. Ein Trost, dass unsere Freunde uns einen tollen Platz in der ersten Reihe reserviert haben. Ja, so hatte ich mir diesen Tag nicht vorgestellt. Aber ab heute bin ich offizielle Schweizer Rentnerin, und das muss gefeiert werden, geht ja auch am nächsten Tag mit neuer Kraft.... Danke, vor allem Uli für die stundenlange Kurverei der letzten Tage. 


28.5.   Offroadstrecke - Freshatour 

Die westliche Strecke nach Fresha können wir machen, die östliche Halbrunde ist nur für Wagen bis 2,50m Höhe, wir lassen uns erzählen, dass die Fahrt heftigst ist, durch Schlamm, sehr schmal am 100m tiefen Abgrund vorbei - nun gut, auch unser Teilstück ist sehr schön, wir fahren durch eine herrliche Berglandschaft, teilweise dichter Mischwald, Quellen , ein wunderschöner Nachtstellplatz und das fast verlassene Dörfchen Fresha (früher Zentrum des Bektashiordens), wo wir sogar das Museum besuchen, in dem der Brüder Frescheri gedacht wird, sie haben zum Befreiungskrieg gegen die Osmanen vor 150 Jahren aufgerufen und gelten als albanische Nationalhelden. Das Museum besticht durch leere Räume mit wertvollen Vitrinen, deren Inhalt uns wenig sagt. Marianna, die uns öffnete,  freut sich riesig über unsere Namensgleichheit, das reichliche Trinkgeld und bittet noch um Kopfschmerztabletten, die sie auch bekommt. Ich werde mit reichlichem Geküsse bedacht.

 Zum Abend finden wir einen Platz mit traumhafter Aussicht. Den ganzen Tag über war der Himmel blau über uns, während am Horizont sich dunkle Wolken türmten. 

26.5.      Bei den warmen Thermalquellen, Permet

Für uns ist dieser Ort das Highlight unserer Reise, baden im warmen Wasser, angesichts der alten osmanischen Brücke, dann noch ein Stück weit in die Schlucht reinwandern, einfach traumhaft. Wir Frauen backen Pfannenpizza - so gibt es auch noch einen leckeren Abend. Natürlich darf das Morgenbad nicht fehlen, wo wir das Becken für uns alleine haben. 

23./24./25. Mai, Korca - Vaskopoje - Shipska - Vithkuq -Camping Farma Sotira

Korca statten wir einen kurzen Besuch ab (Stellplatz am Skanderbeu Stadium ist immer noch möglich und praktisch), und dann geht es in die Berge. Für uns mit drei Highlights: In Vaskopoje hat es uns die St.Nicolaskirche angetan und die Historie dieser Gegend, die einmal ein dicht besiedelter Handelsflecken war, dieses ist kaum noch vorstellbar, wenn man durch die holprigen Dorfwege von Shipska und Vithkuq läuft. Nach Shipska führt ein Sandweg, den auch kleine Womos noch schaffen würden, sogar eine kleine Bar mit Kaffee und herrlichem Ausblick erwartet uns, der Besitzer telefoniert nach dem Kirchenschlüssel und bald drauf kommt eine Frau den steilen Weg herunter, um uns die Kirche St. Georg aufzuschliessen.  Sie wurde erst ab 2004 renoviert und gilt als die schönste, vollständig mit Fresken ausgemalte Kirche- wir sind total begeistert! Auch den sehr verwunschenen Ort schauen wir uns gründlich an, geniessen die Aussicht, und dann auch die weitere Gegend.Das Wetter ist uns heute gut gesonnen und so fahren wir noch gemütlich aber holperig zum nächsten Highlight, der größten Kirche in dieser Gegend,in Vithkuq, St. Michael,  mit einem 12 Säulengang und dreischiffig - wieder herrliche Innenausstattung- absolut lohnend. Ich schreibe das, da wid den Eindruck haben, dass der Tourismus sich in Vaskopoje abspielt und diese Leckerbissen hier vernachlässigt werden.  Wir waren jeweils ganz alleine an diesen Orten. Der Dorfspaziergang durch Vithkuq ist dann einerseits sehr romantisch, es duftet nach Holzfeuer, die Hühner stolzieren auf Zäunen, das Kopfsteinpflaster sehr holperig, andererseits erschrecken uns die vielen Menschen mit geistiger und körperlicher Behinderung. 

Den Weg zum berühmten Camping Farma Sortira unterbrechen wir öfter für einen Fotohalt und besuchen dann noch den Friedhof Borova, hier wird dem Massaker an 100 Albanischen Familien gedacht, das von deutschen Soldaten als Vergeltungsschlag,1943 begangen wurde ( sie waren fälschlicher Weise von den albanischen Partisanen für Italiener gehalten und aus dem Hinterhalt überfallen worden).Das Erinnerungsgebäude, mitfinanziert von der Raiffeisenbank, ist leider innen völlig verfallen, der spiralförmig angelegte Friedhof, scheint auch nur selten Besucher zu haben.

Erst spät erreichen wir den Campingplatz, der recht gut besetzt ist, Beatrice und Hans sind schon da. Eigentlich sollte man ja hier unbedingt eine Forelle essen, aber nach all dem Schlemmen der letzten Tage, sind heute mal Nudeln angesagt.

21.-23.5.  Ohridsee und Mazedonien, Kirchentage

 Von Elbasan aus geht es an den Ohridsee, zum kleinen Örtchen Lin, das man nicht verpassen sollte. Besonders sind die schmalen Gässchen, die zwischen den Grundstücken verlaufen und unten am See mit einem Boot enden. In Gärten Gemüsebeete, vor der Kirche ein Meer von blauen Lilien.

Dann kein Problem die Grenze nach Mazedonien zu überschreiten. Wir wechseln kein Geld, da alles in Euro angeschrieben. 

Wir umrunden den See, Ziele sind die Felsenkirchen, Ohrid und unbedingt das Essen einer Ohridforelle.

Im kleinen Ort Radozda, quälen sich unsere Womos durch die enge Ortsstrasse, am Rand wird Raki destilliert. Zu einem Platz am See kommen wir erst nach heldenhaftem Einsatz von Uli mit der Gartenschere. Die Zweige hängen einfach zu tief. Der Platz am See ist traumhaft. 

Morgens holen wir den Schlüssel für die Felsenkirche St. Michael beim Restaurant "Zwei Perlen" und klettern zügig hinauf, uns erwarten fantastische Fresken.

 Die anderen Kirchen beschreibe ich jetzt nur mit Fotos.

 Ein Wort noch zu Ohrid: lustig eine Bootsfahrt, um St Paul vom Wasser aus zu sehen. Die Stadt fest in niederländischer Hand, eine riesige Fußgängermeile, an der sich die Schmuckläden wie Perlenketten aneinanderreihen, zweifelhaft, ob alle Perlen wirklich echte Ohridperlen (aus Fischschuppen gepresst!) sind. Ohrid hat keinen Charme. 

Richtig schön aber ist die Fahrt um den See, kaum Camping Möglichkeiten, doch in Trpejca, Ort nach dem Pfahlbauten Museum (dies lassen wir aus) , werden wir beim Aussichtspunkt fündig, mal wieder ein 5 Sterne-Platz, unten sehen wir das sog. St. Tropez mit seinen Fischlokalen liegen - hier gibt es endlich die leckere Ohridforelle, und da die Bedienung absolut falsch verstehen will, dass wir uns je eine Forelle teilen wollen, sind wir pappsatt, geniessen den Rose Wein dazu und haben es einfach gut. 

 

 

 

20.5.  Elbasan und der Regen

Nach einem sehr herzlichen Abschied von unseren albanischen Freunden in der Villa Juri in  Berat beginnt der Himmel sich vor Traurigkeit auszuschütten. Zunächst warten wir in Berat die Schauer ab, fahren dann durch eine wunderschöne grüne Hügellandschaft auf dem kürzesten, aber schlimmsten Weg, nach Elbasen. Auch dort schon dunkle Wolken über uns. Zum Glück gibt es Parkplätze vor der Altstadt und mit Regenschirm trauen wir uns. Wir kommen gerade noch bis zur Königsmoschee, als der Starkregen einsetzt, die Altstadtstrassen werden in kürzester Zeit zu Flüssen. Für heute Nachmittag ist die Besichtigung der Marienkirche das Highlight und die Begegnung mit der resoluten alten Dame, die uns nach einem "Verhör" die Ikonenwand erklärt ( Werke des berühmten Malers Onufri) und mich immer wieder am Arm zupft "Foto!" - ich kann mich nicht wehren und fotografiere brav alles ab.

Den Gemüsebasar besuchen wir dann am kommenden Morgen - er kann voll mit den Basaren in Marokko mithalten. Kirschen sind im Angebot und auch die ersten Aprikosen sind reif. Wir nächtigen beim Restaurant Kriva - sind uns nicht ganz sicher, ob man das weiter empfehlen kann - auf jeden Fall wurde uns nicht die Parkgebühr trotz Abendessen im Restaurant erlassen ( wir zahlten 11 €).

 

18./19.5. Ausflug in die Osum-Schlucht

Von Berat bis Ende ausgebaute Strasse durch die Osum-Schlucht (64km) - die Route bietet etliche Aussichtspunkte und die wollen wir alle anfahren. Höhepunkte sind die Brücken: die alte türkische Brücke oberhalb von Corovda, bei der wir unser Picnic machen. Dann ganz zauberhaft rechts der Strasse kurz vor Ende der Tour die "Ura Derwisch Hasani", hier kann man auch etwas in den Bergen rumkraxeln oder eine Erfrischung zu sich nehmen, ich ziehe letzteres vor. Der Blick auf den heiligen Berg Tomorrit ist von hier pyramidal im wahrsten Sinn des Wortes. Noch vor zwei Jahren sind wir über eine klapprige Brücke in die Offroadstrecke nach Permet gefahren - jetzt ist eine neue gebaut, die Alte kann man aber noch besichtigen. Wir nächtigen bei der Aussichtskanzel, wo ein kleines Restaurant mit Campingschild uns einlädt, auf dem Hinweg halten wir hier schon,  leider ist der bestückte Grill nicht für uns - doch "unverhofft kommt oft" und so bekommen wir abends doch tatsächlich vier Stückchen des Zickleins, die übrig waren, B u H bereiten noch Kartoffeln und Zuccini dazu - ein Festessen!

Am Sonntag können wir dann noch zum Wasserfall, wir lassen uns vom Zebra hochfahren, B u H wandern, tapfer! In der Villa Juri werden wir wieder freudig empfangen, sogar eine Schildkröte kommt angekrabbelt. Wir freuen uns nun auf das traditionelle Abendessen bei Elisabet.

14.-18.5. Berat

 

12./13./14.5. Nartestrand - Kloster Zvernec - Lagune Karavastas, Divjake  

So ein durchwachsener Morgen und fast hätten wir die Hafenbesichtigung ohne Regen geschafft. Die Hafenpolzei verbietet uns zu fotografieren, dennoch haben wir ein paar schöne Fotos im Kasten.

 Das Kloster Zvernec, 13.Jh, auf einer Insel gelegen, komplett erhalten, ist ein Muss! Schon der Fußweg über den langen Holzsteg ist wunderschön. Die Klosterenten sind gerade dabei sich um den Nachwuchs zu bemühen und lenken erst einmal vom Gebäude ab. Dieses erkunden und umrunden wir ausgiebig.

 Noch ein zweites Kloster findet heute unsere Aufmerksamkeit, St. MARY, zufällig sehen wir ein braunes Hinweisschild, und nach 3km Sandpiste stehen wir vorm Tor. 

N 40°48'19.3"

E 19°32'35.7", Rreth Libofsha

Ich schreibe hier mal die Koordinaten, da wir dieses Kloster in keinem Reiseführer erwähnt finden, obwohl es sowohl wunderschöne Fresken und ein Bodenmosaik zu sehen gibt.

Die von Maps.Me vorgeschlagene Route dürfte nur von Spezialtraktoren zu fahren sein. 

Wir finden unseren Weg nach Divjake, vorbei an vielen Feldern und Pflanztunneln. 

Wir landen am neuen Infocenter, Kulla 360°, für den Naturschutzpark Karavastasa, mit dem Pelikan als Symbol. BuH haben schon mit dem Ranger Erwin  gesprochen, und so ist klar, dass wir hier an der Strasse vorm Center nächtigen dürfen (ruhige Nacht und es werden zwei Nächte daraus). 

Der Wetterbericht sagt 90% Regen voraus.....und stimmt!

Wir haben es am Regentag gemütlich miteinander, machen Spaziergang, Restaurantbesuch und abends leckeres gemeinsames Abendessen mit viel erzählen im Zebra.

Morgens dann wider Erwarten Sonnenschein, so dass wir mit Erwin, (Biotechniker), eine kleine Tour zum Beobachten der Flamingos machen können - durch sein Fernrohr sehen wir eine recht große Kolonie. Auch die Pelikanbrutstätten sind gut mit dem Fernrohr zu erkennen. Eine wirklich interessante Führung. Wenn das Wasser in der Lagune nicht so hoch ist, werden die Besucher mit einem Boot in die Nähe der "Pelikaninsel" gefahren. Ein lohnender Ort!

 

 

 

 

 

 

10./11. 5. Borsh - Shushica-Tal über Fterra (S11 nach Pistenkuh)

Rüttelstrecke, Beste Sahne

Ein Abstecher zu Fuß auf die Burg Borsh tut uns gut, wenn auch der Fußweg hoch  etwas steil ist, aber in 17min ist das locker zu schaffen und der Ausblick ist grandios, die alten Trümmerreste sind nicht so überzeugend, lediglich die Moschee aus der Ottomanenzeit ist noch recht gut erhalten.Uns begeistert die Blumenvielfalt am Wegesrand.

So können wir unsere Vorfreude auf die Offroadstrecke noch etwas ausdehnen - was uns dann erwartet ist mal wieder ein Härtetest für unser Zebra. Es schnauft und ächzt im ersten Gang hoch durch tiefe Löcher, Steinplatten, Stufen und alles, was man sich so in den Bergen vorstellen kann, dazu ein dramatischer Wolkenhimmel. Wir kommen voll auf unsere Kosten und steigen oft aus, auch um zu erholen. In Ftrerra machen wir einen längeren Halt,der Ort ist ziemlich ausgestorben, die Taverne noch geschlossen.

Bald haben wir genug - offroad sind wir 25km gefahren, den Abend läuten wir um 17 Uhr ein, bei einer Brücke (Nähe Kuc). Wir werden von zwei Jungs begrüßt, der 11jährige Klive kann ganz gut englisch, interessiert sich sehr für das Zebra, auch für das Innere , nebenbei lerne ich etwas albanisch von ihm, doch dann muss er arbeiten, immerhin gehört ihm die Schafherde. Nach ruhiger sternenklarer Nacht, erwachen wir von Vogelgezwitscher unter einem strahlend blauen Himmel.

Und dann heisst es wieder "Rüttelstrecke" vom Feinsten. Doch dieses traumhafte Wetter, der Blick auf die Bergketten , auf die türkisfarbene Shushica und das tiefe Grün der Wiesen, dazu bunte Blümchen lassen uns dennoch diese Tour zum Höchstgenuss werden.

Abendtreffpunkt ist der Nartestrand bei Vlora.

Dieser Strandparkplatz wird zu einem kulinarischen Festival, Beatrice und Hans sind eingetroffen und beim nahen Restaurant lassen wir auftischen, ein köstlicher Abend. 

 

 

 

9.5. Blue Eye, Syri Kalter und Lukove

Wiedersehen macht Freude - in diesem Fall mit dem blauen Auge, einer so klaren Quelle, 50m sind erforscht, aber es geht noch viel tiefer. Die Fahrt durch das südliche Albanien im Mai ist geprägt von Geschäftigkeit, man bereitet sich auf die Saison vor, auch an der Quelle wird wie verrückt gebaut. Wir geniessen unseren Spaziergang  mit wenig anderen Touristen.

Obwohl wir nur knapp 80km heute fahren, haben wir so viel erlebt, gesehen, s. unsere Fotos. Das Highlight des Tages ist dann aber doch der Strand von Lukove.  Fast wären wir umgekehrt, weil alles sehr vermüllt und verlassen aussieht. Doch als wir auf einer Terrasse parken mit Blick auf Strand und Meer, haben wir das Gefühl von bester Wohnlage. Und dann noch das Essen in der Taverne, ein unglaublich paradiesisches Restaurant, alles was wir zu essen bekommen, wird gerade aus dem Garten geholt,

Da kann es auch passieren, dass der Rotwein 2018 plötzlich alle ist, doch wir geniessen auch den Weisswein zu Forelle , gegrilltem Gemüse ..... köstlich, als geschenkte Dessert dann die ersten geernteten Erdbeeren.

8.5. Wir sind in Albanien

Nach problemlosem Grenzübertritt -  man muss nur Personalausweis und Kfz-Schein vorweisen- fahren wir direkt zur Ausgrabungsstätte Butrint, natürlich mit der abenteuerlichen Burintfähre -wir zwei Womos passen beide rauf, die 10€ sind überzogen, aber den Spass wert. 

In Ksamil bekommen wir eine Simard bei ALBtelecom (Paket mit 15GB/1Monat für 15€) , wir essen noch üppigst und wollen an den Strand Perme de Thes, doch leider ist die Zufahrt noch versperrt. Auffallend, wie überall die Renovierungsarbeiten im Gang sind für die Eröffnung der Saison.

Jetzt stehen wir im Ort an einem herrlichen Strand mit Dusche, es kann gebadet werden!

Vorspann, 30.4./ 5.5./ 6.5./7.5.

Hier stand schon einmal ein Text, den ich auf wundersame Weise gelöscht habe. Also jetzt die Kurzfassung: Beim ADAC buchten wir die Fähre. Da wir spät dran waren, gab es nicht mehr Camping on Board, dafür aber eine ganz schnelle , die uns zum Treffen mit unseren Schweizer Freunden, von Venedig nach Igoumenitsa bringen wird.

Auf dem Weg durch Deutschland, gibt es für uns ein paar nette Orte zu besichtigen: Seligenstadt, Rastatt, besonders zu erwähnen das kleine Dreffern/Rheinmünster, das neben einem ruhigen Stellplatz am Yachthafen, eine kuriose Post bietet, mehrere sehr farbige Häuser und Gärten mit Kunst und Kitsch.

Unsere Lieblingsbücher zur Reisevorbereitungen sind die vom Hobo-Team, 3.Aufl. 

Jetzt geht es in die Schweiz/ Bern  und dann schnurstracks nach Venedig.

5.Mai

Entgegen der Regenansage des Wetterberichts empfängt Griechenland uns mit Sonne.

Auch auf dem Camping Drepanos, Igoumenitsa herzlicher Empfang durch unsere Freunde mit Apero. 

Essenstipp: "Reiche Ritter" (Beatrice Abwandlung der "Armen": man ziehe die Brotscheiben durch Weisswein und die Milch-Ei-Flüssigkeit wird mit geriebenem Käse vermischt - lecker!!)

6.5./7.5.

Ausflug in die griechischen Berge, nordöstlich von Igoumenitsa. 

Ziel ist das Örtchen Lias, hier steht Elenis Haus. Beatrice hat das Buch von Nicholas Gage über Eleni gelesen und mich angesteckt, so dass wir unbedingt dort hinwollen. Das Wetter ist dramatisch gemischt und auch die Landschaft dramatisch schön.

Den Tag beenden wir in der wunderschönen Bucht, Sagiada, mit Verbotsschild, aber.... es ist ja noch keine Saison. Die Polizei ist präsent, steht versteckt an der Wegeinfahrt und inspiziert das Wasser  (Schmuggelware??) - für uns interessiert sie sich nicht.

Und dann machen wir hier noch einen Tag Ferien, das Wetter wird immer besser, die See türkisfarben.