Do,16.8. Grenzübertritt -Zerbulak Badesee in Taraz 99 Tkm
Fast wäre es superschnell an den beiden Grenzen gegangen, auf jeden Fall lief alles nett ab, nur Ulis Migrationszettel war verschwunden, was dann zu einigem Hin - und Herlaufen führte. Dann noch die Versicherung für 15Tage abschliessen ( 26Dollar mit Berechtigung für zwei Fahrende) und das heisse Kasachstan hat uns. Da wäre doch ein kühles Bad am Abend schön, und so peilen wir den Badesee in der Stadt Taras an (s. iOveralnder App). Wir landen in einem Aussenbezirk, man hat versucht diese Badestelle autofrei zu bekommen, doch am Rande neben einem VW Bus scheint Platz. Uli geht schwimmen, dann Spaziergang und als wir zurückkommen werden wir von den VWbus-Nachbarn begrüßt, die offensichtlich sehr angetrunken sind, ihre zwei kleinen Kinder sehen auch nicht fit aus, aber mit ein paar Klappsen auf den Hintern geht es. Es wird telefoniert, und ich bin froh, dass der Mann sich nicht hinters Lenkrad setzt - an das Gute glaubend, denke ich, dass er von zu hause einen Fahrer anfordert. Inzwischen wird weiter getrunken, es wird dunkel, Musik spielt auf , Gefummel und … kein Fahrer kommt, sondern Saufkumpane, die dann auch bald mal an unser Zebra klopfen . An Schlaf ist hier nicht zu denken,, auch in der Umgebung wird das Vergnügen immer lauter und so machen wir das Zebra fahrbereit und Uli legt einen Blitzstart hin - ich bin froh, bloss weg hier. In einer dunklen Nebenstrasse parken wir einfach an der Seite - na ja, kein Wunder, dass wir morgens etwas skeptisch angeschaut und angesprochen werden.
Fr, 17.8. Taraz - Mausoleum Aischa Bibi -
Am Fluß Arys beim Dorf Ermolorka N 42°32.277`E 69°07.144` 237 Tkm
Jetzt wird es aber Zeit, dass ich mich um neues Internetguthaben kümmere, denn wir wollen doch Friederike (Ulis Tochter wird 40J) und Enkel Ben (5J) zum Geburtstag gratulieren.
Wir geben die Koordinaten unserer Besichtigungsvorhaben - zwei Mausoleen- ein und landen vor einem prächtigem Blumenpark. Dieser Stadtteil von Taraz, und auch die recht modern aussehende Innenstadt hat so gar nichts mit dem gestrigen Stadtteil gemeinsam. Auch das Internetguthaben im KCell Geschäft bekomme ich problemlos, daneben eine Bäckerei mit leckeren Kuchen und Torten und englischsprachiger Verkäuferin, sehr nett! Gegenüber ein großes Bekleidungsgeschäft. wo ich eine Strickjacke finde, nach der ich schon länger Ausschau halte - also diese Strasse in Taraz empfehlen wir: „Kazyben by street“.
Nur sieben km brauchen wir zu den berühmten Mausoleen von Aischa Bibi und ihrer Kinderfrau. Anrührend die Legende/ Geschichte, die sich um Aischa rankt - die Liebe zwischen Samarkand und Taraz, die nicht sein durfte.Hiemlich hatten Aischa und der Herrscher Karachan von Taras sich verlobt und auf ihrem Sterbebett gaben sie sich das Ja-Wort, er gelobte ihr treu zu sein und wurde 100 Jahe alt. Ich glaube, dass Kasachstan der Ort mit den heftigsten Liebesgeschichten ist. Die Anlage der Mausoleen ist wiederum sehr gepflegt mit prächtigem Blumenbeeten, sie gilt als Pilgerort und ist trotz Hitze sehr gut besucht (keine europ.Touristen). Wir nehmen auf Arys zu die Landstrasse, ist spannender und wir können das Dorfleben beobachten. Dann wieder auf der Suche nach abendlicher Abkühlung, mit Erfolg - allerdings ist das Wasser des Flusses sehr niedrig, auch die Tierherden waten hier durch ( das hält mich vom Baden ab, Uli ist da unempfindlicher), romantisches Plätzchen, mal abgesehen von den stundenlang bellenden Hunden im nahen Dorf.
18.8. Turkistan - Ebene der Syrdaja Tkm243
nahe der Flußbrücke N 43°32.844` E067°30.451`
Über Land fahren wir durch die geschichtsträchtige Gegend mit Ausgrabungsorten wie Ortar ( hier siegte Dshingis Khan 1220 und Timur der Große, Tamerlan starb hier 1405) und der Grabmoschee für Aristan Bab ( islam. Mystiker), Lehrer von Scheich Ahmed Jasssawi, dessen Wallfahrtsmoschee in Turkistan zu besichtigen ist - das machen wir dann auch und müssen feststellen, dass es wirklich ein gigantisches Gebäude ist - damit haben wir dann auch 1/3. Mekka erledigt ( gilt nur für die gäubigen Muslime, die sich Mekka sparen können, wenn sie hier dreimal waren).
Nachdem die Landstrassen doch z.T. in sehr schlechtem Zustand waren, nehmen wir wieder die Autobahn, hoffen auf Fahrtwind, doch es ist einfach zu heiß! Also Abkühlung am Fluß: dieses mal 17km von der Strasse entfernt am Fluß Syrdarja, hier finden wir ein schönes Plätzchen - und Uli ist sofort im Wasser, immerhin waren es im Zebra noch 41°, kaum zum Aushalten. Doch aufgepasst, der Fluss ist reissend. Für mich tut es da auch die Dusche, wenn auch das Speicherwasser sehr warm ist. Durch die Hitze sind wir ziemlich geschafft und schlafen bald ein, begleitet vom Muhen der Kühe und Bellen der Hunde.
19.8. Kyzylorda - Parkplatz Aray Club/ Aquapark Tkm 270
Auf der sogenannten Transitmagistrale Westchina - Westeuropa kommen wir ziemlich schnell voran, zumal der Verkehr sehr gering ist. Einige Besichtigungspunkte sind im Trescherreiseführer versprochen, aber sehr schlecht beschrieben, dank Koordinatenangabe finden wir dann doch noch die Ausgrabungsstätte des mittelaterlichen Syganak, heute Sunak-Ata. Leider scheint dieses Projekt gerade zu ruhen, nur die Zufahrt wurde neu geteert und ein neues Ata-Mausoleum gebaut. Da kommt uns sehr gelegen, dass eine Pilgergruppe, wie sich rausstellt aus Usbekistan, hier gerade ihr Mittagessen zu sich nimmt. Und wir nehmen, da gerade sehr hungrig, die Einladung ohne die üblichen dreimal Ablehnung einfach an, ich bei den Frauen , Uli bei den Männern sitzend. Ich staune über die riesige Portion, die vor mir steht, merke aber schnell, dass die für meine Tisschnachbarin und mich bestimmt ist - hier isst man immer zu zweit oder dritt aus einem Teller ( spart Abwasch bei 60 Leuten), meine Mitesserin schiebt mir nun immer das große Stück Lammfleisch rüber, ich ihr zurück, denn gekochtes Lamm schaffe ich nicht, und angle mir eine Kartoffel, nun landen die Kartoffeln auf meiner Seite , so geht das immer hin und her, lustig. Dabei unterhalten wir uns lebhaft, ich erfahre, dass sie eine zweitägige Pilgerreise machen, dass ihre Religionslehrerin Anastasia, die Leiterin ist, auch Juristin Sophia ist dabei, eine sehr gemischte Gruppe aus Tashkent. Fotos müssen auch gemacht werden und beim Dankgebet wird mir schnell noch ein Kopftuch über geworfen, denn ich sitze ja vor einer Betenden - zum Glück hatte ich mein offizielles „Besichtigungskleid“ an (s. Foto, danke für die Bemerkungen zu dem Statusfoto) Uli hat seinen Spass mit den Männern und macht noch eine Zebraführung mit ihnen, die sind ganz aus dem Häuschen und jetzt Fotos vom Zebra - nicht das dieses jetzt der wichtigste Punkt ihrer Pilgerreise war. Zum Schluß necken sie sich noch mit dem großen Wasserschlauch und einige Frauen gehen naß aus diesem Spielchen in den Bus.
Wir fahren gut gesättigt noch 140 km weiter und landen in der Gebietshauptstadt Kyzylorda, erst einmal auf einem großen Parkplatz - noch immer 40° im Zebra und draussen steht die Luft, aber der Aquapark mit Riesenrutschen kann uns nicht recht locken und um an den Sandstrand zu gelangen, kann man nicht durch den Zaun schlüpfen - wir beschliessen „zu weit“ und verschaffen uns Abkühlung mit einem Bier. Der Parkplatz war als Schlafplatz dann doch eine schlechte Wahl, denn nachts von drei bis vier findet hier das Nachtleben der Jugendlichen statt, mit Reifenquietschen ( Papas dickes Auto!) Musik und viel Gelächter…… und dann fällt ein wenig Regen und es folgt endlich Abkühlung !
20.8. Khorkhyt Ata, Gedenkkomplex Tkm 207
So ein schöner bewölkter Morgen, da schauen wir uns noch die Stadt an, das große Denkmal zu Ehren von dem Weisen Khorkhyt Ata, Basarbummel und auch das prächtige Bahnhofsgebäude, renovierter Jugendstil (1905).
Nachmittags fahren sich im Wechsel die knapp 200km schnell - auch wenn jetzt nur noch zweispurig - bis zur Gedenkstätte für Khorkhyt Ata(9.Jh), dem Erfinder des Musikinstruments Kobyz ( Philosoph, Dichter, Musiker, Erzähler - bei den Turkvölkern sehr verehrt). Der große Komplex hat von oben betrachtet die Form einer Kobyz, aber interessanter ist die Kontruktion der Türme, vier Stehlen zu den vier Himmelsrichtungen, der Wind wird von den Stahlbetonhalbröhren aufgefangen, im Inneren befinden sich weitere 40 Metallröhren. Wir haben Glück, der Wind bläst ordentlich und wir vernehmen das „Heulen“, „Jammern“ der „Kobyz“. Zum Komplex gehört noch eine Wunschpyramide und ein kleines Museum. 1km weiter im Gelände befindet sich eine weitere Gedenkstätte, hier wollen wir nächtigen. Und plötzlich , wir haben gerade das Museum verlassen, lichtet sich der Himmel und wir stehen inmitten einer blau strahlenden Himmelsebene. In der Steppe leuchtet die abgeblühte Steppeniris und bei Sonnenuntergang laufen wir nochmals zum Denkmal, durch ein Hintertürchen, sind jetzt hier ganz alleine und können die schönsten Fotos aufnehmen und lauschen den leisen Windklängen - einfach wunderschön - die Fotos geben diese Stimmung gut wieder.
PS zur Legende: Khorhyt Ata, auf seiner Kamelstute reitend, gilt als rastloser Sucher nach der Unsterblichkeit, in allen vier Himmelsrichtungen nur den Tod findend. Das Spiel auf der Kobyz, die er aus seiner geopferten Kamelstute machte, verhinderte, dass ihn der Tod holen konnte (erst als er mal einschlief, biss ihn eine Giftnatter und er starb) ... aber dort, wo die Kobyz erklingt, hat der Tod keine Macht.
21.8. Kmyslysbas See Tkm 217
Dass man nach der öden Steppenfahrt zum Nachmittag einen See in Aussicht hat, hebt die Stimmung. Hier soll sogar eine kleine Feriensiedlung sein - und tatsächlich, beides ist da und beides in nicht rühmlichem Zustand. Viel Müll, der See ist sehr flach und gegen Spätnachmittag ziehen viele Familien auf. Wir geniessen noch das Sonnenbad am See mit nassen Füssen, als dann aber die Discomusik lauter wird, die Frauen eine Sandperformance hinlegen, entschliessen wir uns ein Stück weiter die Einsamkeit zu suchen und finden ein ruhiges Plätzchen in der Steppe, von wo aus man noch einen Seestreifen sieht.
22.8. Steppenfahrt bis 35km südl. von Karabutak Tkm 480
Heute schaffen wir gemeinsam einen Rekord - dabei fahren wir noch 30km d0ppelt hin und her, weil wir einem usbekischen Fahrer helfen, dessen Tank leer wird, an der Tankstelle will man ihm nicht Benzin in einen Wasserbehälter tanken. Na, da füllen wir halt unseren tollen Kanister voll und fahren ihn zurück zu seinem Auto. Andere Fahrer sehen wir ihr Auto bis zur Tankstelle schieben.Die Tankstellendichte ist wirklich sehr gering und den Dieselfahrern kann dann noch passieren, dass der Diesel ausgegangen ist. Wir geniessen den Abend in der Steppe, 700m von der Strasse entfernt. Wir erleben einen romantisch-kitschigen Abendhimmel . Das schöne Plätzchen verlassen wir dann auch am nächsten Tag noch nicht - leider unfreiwillig: wir liegen beide mit Brechdurchfall darnieder - verschlafen den Tag mehrheitlich, das Internet funktioniert auch kaum, das Wetter ist trüb und zum Abend kommen sogar ein paar Regenwolken u n d ein Regenbogen, der Gutes verspricht.
Und so fahren wir dann am 24. bei strahlendem Sonnenschein wieder weiter, aber es ist merklich kühler -angenehm!
24.8. Aktöbe - 280km -
Unsere Uhren haben sich um eine Stunde vorgestellt und so sind wir schon am frühen Nachmittag in Aktöbe nach einer zügigen Fahrt. Allerdings ist die Strasse nicht mehr so gut, oft mit tiefen Rillen oder Wellen versehen. Das Landschaftsbild spannender, immerhin gibt es manchmal Bäume (Pappeln), erschreckend die großen schwarzen Flächen, die vom letzten Steppenbrand zeugen, der noch gar nicht so lange her sein kann. Vor Aktöbe dann eine Hügellandschaft, ein Mittelgebirge, Ausläufer des Ural.
In Aktöbe angekommen, habe ich einen richtigen Kulturschock, der Stadtlärm, die hupenden Autos, die Geschäfte, die hetzenden Leute, quakige, unzufriedene Kinder, dazu weht ein unangenehmer starker Wind - eigentlich haben wir keine Lust auf Stadtbesichtigung ( sind auch so noch etwas geschwächt) und so machen wir ein Minimalprogramm und ich nutze das gute Internet zum Füllen der Homepage.
25.8. /26.8. Uralsk Tkm 399 und 85
Das Finden von Nachtplätzen in der Steppe haben wir jetzt raus: wir nehmen einen Sandweg, der ins Gelände führt - ich achte drauf von welcher Seite der Wind kommt, wegen der möglichen Steppenbrände ( Uli schmunzelt) und wenn wir die Strasse nicht mehr sehen/hören stellen wir uns neben den Weg - aus Erfahrung kommt nämlich immer dann, wenn wir auf dem Weg stehen geblieben sind doch mal jemand, und dann warten wir auf den Sonnenuntergang, die gold-orange Himmelsfärbung im Westen und den Vollmondaufgang im Osten - romantisch! Dazu gibt es ein Bierchen und was zu essen. Da das Internet meist sehr schwach ist, fällt die „Büroarbeit“ aus - himmlisch. Was haben wir in der letzten Woche für ein Glück mit dem Wetter gehabt und dem meist wolkenlosen Himmel! Ganz leicht spürt man erste Herbstluft, im Zebra ist es nachmittags noch 34° warm.
Nachdem wir einiges an Besichtigungspunkten an der Strecke ausgelassen haben ( z.T. weil der Trescher Reiseführer so schlecht aufgebaut ist, dass die Strecke immer dreimal irgendwo beschrieben ist oder bewusst, wie z.B. das Raumfahrtzentrum Baikonur), nehmen wir uns vor die Stadt Uralsk ( fast 300000Ew) etwas gründlicher anzuschauen - immerhin die älteste Stadt auf kasachischem Gebiet, hier befindet sich der europäische Zipfel Kasachstans und wir verlassen Asien. Wir parken am südlichen Ende der Stadt in der Schleife des Flusses Ural und begeben uns zu Fuß durch eine Zeitreise auf der „Strasse der Freundschaft“, immer geradeaus gen Norden. Zuerst kommen die alten russischen bunten Holzhäuschen, mit Prachtwinden und anderen Sommerblumen, und das Heimatmuseum. In der Erzengel-Michael-Kathedrale findet gerade eine Massentaufe statt. Etliche Literaten werden verehrt, Puschkin kennen wir ( der war davon besessen sich zu duelllieren und starb dabei dann auch jung), die Kubyz kennen wir auch schon, bei den anderen Standbildern müssen wir passsen, aber man kann auch so die liebevoll gestalteten Plätze und restaurierten Häuser geniessen, bis man am Dramentheater vorbei dann schon Jugendstilbauten sieht und die Regierunggebäude. Wir finden ein Restaurant, da erholen wir uns bei reichhaltigem Mittagessen ( uns schmeckt es wieder und wir müssen uns stärken), wir finden auch eine Bäckerei mit leckeren Törtchen ( ist ja Sonntag!)
Den Kaffee koche ich dazu lieber selber und es ist schon Spätnachmittag als wir im Zebra eine Paue machen. Und da kommt tatsächlich mal ein Polizist vorbei, der eine Personenkontrolle macht, aber vor allem interessiert ist, wie es bei uns drinnen aussieht. Da ich ihm nicht die Leiter rausziehe, schwingt er sich mit dem Kopf durchs Fenster - und ist begeistert. Wir fahren dann noch zum großen Platz des Gedenkens für die Kriegsopfer des 2.WK und des Afghanistankriegs 1979-89, mit hohem weissen Denkmal und ewigem Feuer. Eine Hochzeitsgsellschaft fährt gerade vor - natürlich für das Fotoshooting - doch es gehört auch zum Ritual der Braut, dass sie die langen Reihen mit den Namen der Gefallenen abschreitet ( in Gedenken an alle Frauen, die ihre Männer im Krieg verloren haben). Zur Hochzeitsgesellschaft gehört ein Feuerwehrmann, der uns gerne nochmals zur Stadtgeschichte erzählt und uns besonders auf das kleine aber feine Feuerwehrmuseum aufmerksam macht ( für heute hat es schon geschlossen).
Voller Eindrücke und mit etwas lahmen Beinen machen wir uns auf zum Sonnenutergang in die Steppe, den Mondaufgang will ich heute auch nicht verpasssen - Brot und Bier - das sollte klappen. Aber das glaubt keiner, auch heute schafft es der Mond mich zu foppen, dabei hatte ich mich richtig in Positur gesetzt. Erst als Uli aufsteht um etwas zu holen, sehe ich ihn - da ist er doch genau hinter Ulis Oberkörper/Kopf aufgegangen und steht schon wieder einen Meter über der Steppe - dann fotografier ich ihn eben so!
27.8. Grenzübergang E38 (Uralks - Saratov) Tkm 110
Nun wird die Strasse doch noch schlecht, die letzten 85km bis zur Grenze. Wir können schon die neue Teerstrasse bewundern, doch befahren verboten, daneben alte Reste einer alten Strasse, die uns nur langsam vorankommen lassen, ausserdem gilt max 50kmh und es gibt Kontrollen. Da machen wir eben noch einen Mittagshalt, lassen uns gehaltvolle Suppe servieren und das ist gut so, denn sie muss fünf Stunden vorhalten.
An der Grenze auf der kasachischen Seite haben wir ein Problem, denn in meinem Pass fehlt der Einreisestempel, zum Glück habe ich noch den Migrationszettel auf dem ein Einreisestempel ist und auch Uli hat den richtigen Stempel. Wir wissen nicht, warum es eine ganze Stunde dauert, dieses Problem zu lösen. Als es mit meiner Geduld zu Ende geht, geh ich nachfragen, wie lange es noch dauern wird ( auf russisch!) und siehe da, als ob man uns in der Zwischenzeit vergessen hat, werden unsere Pässe gebracht. Kasachstan ADE!
Auf russischer Seite läuft es dann ganz fix, allerdings müssen wir noch in die Röntgengarage, keine Ahnung warum die Beamten angesichts der Aufnahme im Nebenraum so laut lachen. Wir sind auf jeden Fall sehr schnell im russischen Gebiet und haben dringend das Bedürfnis mal die Toilette zu benutzen. Das war nun aber wieder keine gute Idee. Plötzlich sind wir von mehreren Beamten umringt ( Uli sitzt noch auf dem Klo) : Halten im Bereich 5km nach der Grenze ist verboten - sie haben wohl Einsehen mit uns und verschwinden. Wir fahren im Ort noch das Büro zum Abschliessen der Autoversicherung an, laden die russische SIMCard auf und sind froh , dass es Abend wird. Die russische Steppe unterscheidet sich nicht viel von der kasachischen, auch der Vollmond wird uns wieder scheinen, allerdings haben wir jetzt nur noch zwei Stunden Vorsprung vor D.
(Fotos folgen ...)
Unsere Reisen nach Marokko, Iran, Oman, VAE, Türkei, Russland, Mongolei , Irland, Albanien kann man auf unserer alten homepage www.wirsindunterwegs.de nachlesen und anschauen